Eigenverantwortung

Einführung

🎧 Hier kannst Du im Podcast erst einmal ganz entspannt ins Thema reinhören.

In dieser Podcastfolge wird genau über die Inhalte gesprochen, die Du auch gleich im Text lesen wirst. Du kannst also hören, lesen oder beides kombinieren. Ganz wie es für Dich am besten passt.

(Dieser Podcast wurde mit KI produziert.)

Es beginnt bei Dir und wirkt auf alle.

Was ist eigentlich Eigenverantwortung?

Eigenverantwortung ist nicht nur eine schöne Idee, sondern eine wichtige Grundlage für gute Zusammenarbeit. Ohne sie bleiben Aufgaben liegen oder konzentrieren sich auf wenige Personen.

„Dafür bin ich nicht zuständig“
„Ich habe da nichts zu sagen“
„Das bringt doch sowieso nichts“

Diese Sätze wirken auf den ersten Blick entlastend. Sie schützen vor Überforderung und Unsicherheit. Gleichzeitig geben sie Verantwortung ab. Wenn aber niemand Verantwortung übernimmt, kommt Zusammenarbeit ins Stocken. Und wenn nur wenige alles tragen, führt das schnell zu Überlastung, ein sehr vertrautes Bild im Alltag vieler Pflege- und Versorgungseinrichtungen.

Eigenverantwortung bedeutet nicht, alles allein machen zu müssen. Es heißt, bewusst wahrzunehmen, was im eigenen Einflussbereich liegt, und dort aktiv zu handeln. Wir warten nicht nur auf Anweisungen, sondern beteiligen uns. Wir sprechen Spannungen an, suchen Lösungen und gestalten Veränderung mit. Dabei hilft uns sowohl unsere innere Haltung zu Verantwortung als auch das Bewusstsein, dass Veränderung gemeinsam im Team entsteht.

Eigenverantwortung zeigt sich auf mehreren Ebenen. Wir übernehmen Verantwortung, wenn wir

  • dürfen, also den organisatorischen Rahmen dafür haben,
  • müssen,  weil Zuständigkeiten und Erwartungen klar sind,
  • wollen, weil Sinn, Werte und Motivation uns leiten,
  • können, weil wir die nötigen Fähigkeiten und Kompetenzen besitzen.

Verantwortung kann nicht geteilt, aber gemeinsam getragen werden
(Walter Jakoby)

In jeder Organisation stärkt Eigenverantwortung die Initiative und Wirksamkeit jedes Einzelnen. Im Gesundheitswesen zeigt sich: Wenn Mitarbeitende Verantwortung übernehmen können und wollen, entsteht spürbare Entlastung für Einzelne, Teams und Führung.

Pflegefachpersonen treffen im Rahmen ihrer Kompetenz Entscheidungen, die Abläufe, Kommunikation oder Dienstplanung verbessern. So entstehen kurze Entscheidungswege und Lösungen direkt dort, wo sie gebraucht werden.

In selbstorganisierten Teams wird Eigenverantwortung zur zentralen Steuerungskraft. Dort gibt es nicht die eine Führungsperson, die jeden Schritt vorgibt. Stattdessen braucht es ein gemeinsames Verständnis darüber, wer wofür Verantwortung übernimmt und wie Zusammenarbeit gestaltet wird. Eigenverantwortung kann wachsen, wenn Rahmenbedingungen, Vertrauen und Kompetenzen miteinander wirken.

Typische Herausforderungen in Organisationen

Wenn es um Eigenverantwortung geht, begegnen uns häufig ähnliche Situationen.

  1. Unklare Zuständigkeiten: „Ich dachte, das macht jemand anderes.“
    Wenn nicht klar ist, wer wofür verantwortlich ist, bleiben Aufgaben liegen oder werden doppelt erledigt.
    Beispiel: Eine Pflegekraft meldet einen Gerätefehler nicht, weil sie denkt, die Technik kümmert sich darum. Die Technik wartet jedoch auf eine Rückmeldung der Station.
  2. Überlastung Einzelner: „Ich muss alles allein schaffen.“
    Menschen, die sich engagieren, übernehmen oft zu viel. Ohne klare Grenzen wird aus Engagement schnell Überlastung.
    Beispiel: Eine Wohnbereichsleitung übernimmt ständig Zusatzaufgaben, um das Team zu entlasten und gerät selbst an ihre Belastungsgrenze.
  3. Gefühl von Ohnmacht: „Ich würde ja, aber …“
    Wenn äußere Umstände als unveränderbar erlebt werden, entsteht Stillstand.
    Beispiel: In einer Abteilung wird immer wieder gesagt, dass „von oben“ sowieso nichts passiert. So bleiben gute Ideen ungenutzt.
  4. Angst vor Fehlern oder Kritik:
    Manche übernehmen keine Verantwortung, weil sie Sorge haben, etwas falsch zu machen.
    Beispiel: Eine neue Kollegin zögert bei Entscheidungen, weil sie negative Rückmeldungen vermeiden möchte.

Reflexionsfragen für Dich

Nimm Dir jetzt einen kurzen Moment Zeit, um über dieses Thema nachzudenken.
Vier kurze Fragen helfen Dir dabei, Deine Gedanken und bisherigen Erfahrungen festzuhalten.

Du kannst Deine Antworten zum Schluss herunterladen. Deine Eingaben werden hier nicht gespeichert.

Eigenverantwortung im Fokus

Welche Aussage trifft im Moment am ehesten auf Dich zu?

Das hilft Dir, den passenden Fokus für den nächsten Schritt zu wählen.

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🧩 Vom Meckern zum Machen

Veränderung beginnt dort, wo wir Unzufriedenheit wahrnehmen. Im spannungsbasierten Arbeiten sind diese Spannungen, dass etwas anders sein könnte, der Ausgangspunkt für Entwicklung. In diesem Modul lernst Du, Spannungen im Arbeitsalltag bewusst wahrzunehmen, klar auszusprechen und Schritt für Schritt in konkrete Verbesserungen umzusetzen.

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🧩 Circle of Influence

Nicht alles können wir beeinflussen, aber meistens mehr, als wir denken. Wir beschäftigen uns aber oft mit Dingen, die außerhalb unseres Einflussbereichs liegen: politische Entscheidungen, Personalmangel, Regularien. In diesem Modul lernst Du, deinen eigenen Einflussbereich klar zu erkennen und stärkst dadurch deine Wirksamkeit.

So geht es im Fokusbereich weiter. Du …

  • lernst, Spannungen bewusst wahrzunehmen, anzusprechen und in Veränderung zu bringen.
  • erkennst Deine Einflussbereiche und nutzt sie gezielt, um wirksam zu handeln.
  • verstehst, was Eigenverantwortung für Dich, im Team und in der Führung bedeutet.
  • stärkst Deine Selbstwirksamkeit, um Deinen Handlungsspielraum im Alltag zu erweitern.