Das Haus der Organisation
Einführung
🎧 Hier kannst Du im Podcast erst einmal ganz entspannt ins Thema reinhören.
In dieser Podcastfolge wird genau über die Inhalte gesprochen, die Du auch gleich im Text lesen wirst. Du kannst also hören, lesen oder beides kombinieren. Ganz wie es für Dich am besten passt.
(Dieser Podcast wurde mit KI produziert.)
Orientierung finden in einer lebendigen Struktur.
Was ist eigentlich das Haus der Organisation?
Eine Organisation kann man sich wie ein Haus vorstellen. In diesem Haus gibt es Räume, in denen gearbeitet und gelebt wird. Damit das Haus stabil bleibt, braucht es ein solides Fundament, tragende Wände und ein Dach, das schützt und verbindet.
Ein solches Haus verändert sich ständig: Es wird gebaut, gepflegt, gestaltet, erneuert und manchmal erweitert. Es schafft Struktur für das gemeinsame Arbeiten und wird gleichzeitig von den Menschen geprägt, die darin leben.
Es gibt keinen allgemeingültigen Standard, wie ein Haus dauerhaft stabil und lebenswert bleibt. Aber es gibt Rahmenbedingungen zur Sicherheit und Orientierung sowie Werkzeuge, Materialien und Methoden, mit denen wir uns gut darum kümmern können.
Was wir zuhause aber eher nicht machen würden: Alles auf einmal anpacken. Wir würden uns kaum vornehmen, kommende Woche das Haus komplett umzubauen, neu einzurichten und dazu noch das Dach zu erneuern.
Doch genauso wird Veränderung in Organisationen oft angegangen. Und daran scheitert sie häufig. Veränderung braucht Zeit. Sie entsteht Schritt für Schritt.
Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.
(Kaiser Wilhelm II)
Das Haus der Organisation ist ein Modell, das das System und die Menschen miteinander verbindet. Es zeigt, wie die verschiedenen Räume zusammenwirken und wie sich Organisationen von innen heraus entwickeln können.
Kultur und Werte bilden das Fundament. Purpose und Vision sowie psychologische Sicherheit und Vertrauen tragen das ganze Haus und sorgen für Stabilität. Das Dach steht für den emotionalen Überbau einer Organisation. Hier finden sich Gefühle und Bedürfnisse, die in allen Räumen eine Rolle spielen.
Die vier Räume stehen jeweils für einen wichtigen Bereich des organisationalen Lebens. Jeder Raum hat seine eigene Dynamik, und doch hängen alle miteinander zusammen:
- Der individuelle Raum: Der einzelne Mensch.
- Der Beziehungsraum: Die Zusammenarbeit im Team.
- Der Steuerungsraum: Strukturen, Prozesse und Regeln.
- Der operative Raum: Die konkrete Arbeit und die Ergebnisse.
Das Haus der Organisation macht sichtbar, was oft getrennt betrachtet wird: Menschlichkeit, Struktur, Wirksamkeit und Kultur. Es hilft, Organisationen in ihrer Ganzheit zu verstehen, statt nur einzelne Probleme zu reparieren. Da sich Organisationen ständig verändern, unterstützt das Bild des Hauses dabei, Orientierung zu behalten und Zusammenhänge zu erkennen.
Selbstorganisation ist dabei kein Zustand, sondern ein Ansatz. Er umfasst Methoden, Werkzeuge und Haltungen, die Organisationen menschlicher, beweglicher und wirksamer machen. Das Haus der Organisation zeigt, dass Sicherheit und Flexibilität keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig stärken.
Typische Herausforderungen in Organisationen
Veränderung scheitert selten daran, dass es keine guten Konzepte gibt. Oft scheitert sie daran, dass Struktur, Menschen und Kultur nicht gemeinsam betrachtet und gestaltet werden.
- Orientierungslosigkeit bei Veränderung: „Anders wäre besser. Aber wir wissen nicht wie.“
Wenn sich Strukturen ändern, aber die Menschen nicht mitgenommen werden, entsteht Unsicherheit.
Beispiel: Eine Station führt ein neues Dokumentationssystem ein, aber niemand erklärt, warum es eingeführt wird oder nach welchem Prinzip damit gearbeitet wird. - Verunsicherung statt Entlastung: „Die Obrigkeit muss entscheiden.“
Wenn Führungspersonen überlastet sind, entsteht oben Druck und unten Abhängigkeit.
Beispiel: Bei Konflikten oder Engpässen wenden sich alle an die Leitung, obwohl Entscheidungen eigentlich im Team getroffen werden könnten. - Konflikte bleiben unausgesprochen.
Wenn Spannungen nicht angesprochen werden, zeigen sie sich in den Beziehungen und in der Stimmung.
Beispiel: Zwischen ärztlichem und pflegerischem Dienst entsteht gegenseitiger Frust, weil Aufgaben und Zuständigkeiten unklar sind. - Die Organisation funktioniert nur auf dem Papier.
Leitbilder, Werte, Zuständigkeiten und Abläufe sind formuliert, aber im Alltag nicht wirksam.
Beispiel: Es gibt klare Leitlinien für die Zusammenarbeit, doch in der Praxis entscheiden Gewohnheit oder der kurze Dienstweg.
Das Haus der Organisation im Fokus
Jede Organisation hat den gleichen Aufbau aus Fundament und tragenden Wänden, aus verschiedenen Räumen und einem Dach. Aber jede Organisation ist anders. So wie auch die Häuser unterschiedlich sind, in denen wir leben.
Manche Räume sind gepflegt und lebendig, andere Räume sind überfüllt oder verstaubt. Manchmal braucht es eine Sanierung und manchmal langt es, eine Tür zu öffnen und etwas Licht hineinzulassen.
Organisationen verändern sich nicht von außen. Sie verändern sich, wenn die Menschen beginnen, ihr Haus von innen zu bewohnen.
Jetzt bist Du dran: Welchen Raum möchtest Du als erstes erkunden?
Im individuellen Raum geht es um Mindset & Haltung, Selbstführung, Eigenverantwortung sowie Stärken. Hier beginnt alles ausgehend von Dir selbst.
Im Beziehungsraum geht es um Kommunikation und Empathie, Feedback und Fehlerkultur, Konfliktlösung sowie Teamentwicklung. Hier zeigt sich, dass Teams nicht zufällig funktionieren.
Im Steuerungsraum geht es um Systemklarheit, Verantwortlichkeiten und Rollen, Führung sowie Entscheidungen. Hier entsteht Orientierung und Sicherheit.
Im operativen Raum geht es um Effizienz, Transparenz, Agilität und Weiterentwicklung sowie Ergebnisse. Hier zeigt sich die Wirkung der Zusammenarbeit.
Im Fundament und in den tragenden Wänden geht es Kultur und Werte, zu denen auch die psychologische Sicherheit, Vertrauen, Purpose und Vision gehören. Hier zeigt sich, was die Organisation zusammenhält.
Im Dach geht es um Gefühle und Bedürfnisse. Hier wird das Menschliche im System geschützt.
